Am Ende war es eine ganz knappe Sache. 2:6. 7:5, 4:6 verliert Henry Bernet im Viertelfinale der Junioren – French Open gegen die Nummer 5, Kaylan Bigun (USA). Nur ganz wenig hat gefehlt zur Fortsetzung seines eindrücklichen Auftritts an den French Open.
Durch die Qualifikation rast er ohne Satzverlust, in der ersten Runde des Hauptfeldes bezwingt er die Nummer drei. Und begeistert auch in den weiteren Partien. Eine ereignisreiche Woche liegt hinter Henry, kurz vor seiner Rückreise in die Schweiz nimmt er sich für uns Zeit und lässt uns in einem kurzen Interview an seinen Erlebnissen teil haben:
Das knappe aus im Viertelfinal gegen die Nummer 5- was hat da am Ende den Unterschied gemacht?
Henry: Das ist schwer zu sagen. Bei so knappen Matches sind es immer Kleinigkeiten, die es ausmachen. Im dritten Satz hab ich grad am Anfang ein Break kassiert. Wenn ich das erste Game gewonnen hätte, wäre es vielleicht anders verlaufen. Dann wäre ich voraus gewesen und nicht immer hinten nach.
Es war dein 6. Match in Paris, warst Du auch schon müde?
Es geht, ganz am Schluss hab ich die Beine schon etwas gespürt, aber es ist immer noch gegangen.
Klar warst Du erst enttäuscht, nun mit etwas Abstand, was ist Dein Fazit?
Ich war schon enttäuscht. Wenn man mal im Turnier ist, hat man die Hoffnung dass es immer weiter und weiter geht. Klar, es ist schade, dass ich das Viertelfinale verloren habe. Aber von der Quali ins Viertelfinale – das habe ich jetzt auch nicht gerade erwartet, an meinem ersten Grand Slam. Das Fazit ist positiv.
Was waren Deine Eindrücke an deinem ersten Grand Slam Turnier?
Es war mega cool. Vor allem ab dem Hauptfeld. Die Quali war gefühlt ein anderes Turnier, aber auch dort habe ich schon einen Unterschied gespürt. Es ist eine grosse Motivation, dass ich das nochmal erleben möchte. Nächstes Jahr kann ich nochmals bei den Junioren spielen, aber ich möchte es auch bei den Männern schaffen.
Wie war das drumherum, hast Du Stars getroffen? Und Du hast ja auch Deine ersten TV Interviews gegeben?
Dimitrov war im selben Gym, aber Wawrinka hab ich leider verpasst. (Anm: Wawrinka schied in der 2. Runde aus, da waren die Junioren noch nicht im Einsatz). Die meisten Topstars sind aber woanders, nicht im selben Gym. Die TV-Interviews hab ich nicht so extrem empfunden, es waren ja nur zwei oder so. Ich hab mich wohl gefühlt, aber es war speziell, weil es zum ersten Mal war.
Beim TCOB und generell in der Schweiz haben viele mit Dir mitgefiebert, auch auf Instagram. Hast Du das gemerkt?
Ich habe viele Glückwünsche bekommen, auch gestern als ich verloren habe, haben sich viele Leute gemeldet. Ich habe das schon gespürt, dass das Leute verfolgt haben. Das ist schön, es waren nur positive Nachrichten, auch von Leuten, von denen ich in letzter Zeit nicht mehr so viel gehört habe.
Wie geht’s jetzt weiter?
Morgen Samstag ist Interclub, ich werde nicht spielen, bin aber sicher dabei. Ich mache Pause bis Montag. Klar ist das Ziel der Aufstieg in die NLB. Und dann fängt die Vorbereitung für die Rasensaison an. In Wimbledon bin ich glaube ich im Hauptfeld der Junioren, weil ich ja jetzt gepunktet habe.
Wie liegt Dir Rasen?
Ich weiss es nicht, ich habe noch nie auf Rasen gespielt. In Biel gibt es ein, zwei Plätze. Vor Wimbledon werde ich dort mal spielen.
Wir sind gespannt, wie es weitergeht!
Herzliche Gratulation, Henry, für tolle French Open und viel Glück weiterhin!