TE U14 Montreux: Tyler Mak gewinnt! Zwei Doppel schaffen Finaleinzug

Toller Erfolg für unseren TCOB Junior Tyler Mak: er gewinnt das TE U14 Turnier in Montreux!

Tyler zeigt über die ganze Woche ein Top-Leistung: er beeindruckt mit ausgesprochen variablem Spiel und präsentiert sich taktisch sehr clever.

Tyler mit Pokal2
Tyler mit Pokal1
Mit Rodolphe
Mit Rodolphe am Platz
Mit Rodolphe am Platz 3
Mit Rodolphe am Platz 2
Mit Rodolphe 2
Am See
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Rodolphe Handschin, der ihn die ganze Woche gecoacht hat, streicht noch weitere Qualitäten hervor:  «Tyler hat sich gut coachen lassen, und ist auch super mit der Hitze umgegangen, er hat richtiges Hitzemanagement betrieben»,  erzählt er.

Tyler Mak beweist auch Kampfgeist: Im Einzel-Finale wehrt er im 2. Satz zwei Matchballe ab, im Entscheidungssatz ist er gar mit 1:4 im Hintertreffen – und gewinnt dank grosser kämpferischer Leistung doch das Turnier.

Auch im Doppel steht Tyler im Final, zusammen mit Noah Honsberger. Ein weiterer Sieg bleibt ihm aber äusserst knapp verwehrt.

Nach dem obligaten Bad im Genfersee ging es für Tyler Mak weiter nach Rumänien. Dort steht er am Sommer-Cup für die Schweiz am Start.

Bei den Mädchen steht ebenso eine TCOB-Juniorin im Doppelfinal. Luzie Francke. Luzie  gewann Ende Mai zusammen mit Nadja Jaser das TE U14 Turnier in Zypern (Foto). Und auch in Montreux schafft sie es – diesmal mit Gala Tesic – in den Final.

Herzliche Gratulation an Tyler und Luzie !!!

 

 

 

Würdigung von Ruth Kaufmann

Ruth Kaufmann 26. Juni 1925 – 20. November 2017

Eine kurze Würdigung zu ihrem 100. Geburtstag

Die Schweizer Meisterin von 1960

Am 26. Juni 1925 als Ruth Nathan in Deutschland geboren, wuchs sie in Ulm auf, lebte später in Stuttgart, wo sie als Grundschülerin am schulischen Sporttag den 1. Preis gewann, jedoch wegen ihrer jüdischen Herkunft nicht bekam. Dort begann sie auch Tennis zu spielen. Mit ihrer Mutter zog oder flüchtete 1937 die spätere mehrfache Schweizer Meisterin nach Basel.

Sie wohnte mindestens kurze Zeit am Bristenweg, also in Sichtweite des damals ebenfalls zwölf Jahre alten Tennisclub Old Boys. 1944 bestand sie am Mädchengymnasium die Matur und heiratete ein Jahr später den Juristen Hans Kaufmann. Etwa um 1952 herum war es dem elfjährigen Verfasser eine besondere Ehre, wenn er an einem ihrer Matches Ballebueb sein durfte. Keine Frau spielte so gut wie sie.

Weder damals noch zwanzig Jahre später wusste ich – mittlerweile als ihr Tennispartner – etwas über ihre Herkunft. Sie sprach nahezu akzentfrei Baseldytsch. Bloss dass sie Jüdin war, verheiratet und Mutter von drei Kindern wusste ich. Nicht jedoch, wie sie gelernt hatte, so gut Tennis zu spielen, vermutlich weitgehend autodidaktisch.

Jedenfalls fand sie in ihrem ersten Club, dem in ihrem Geburtsjahr gegründeten TC Hakoah, keine ebenbürtigen Partner mehr und ersuchte in mindestens einem „vornehmen“ Club um Aufnahme. Die wurde ihr verweigert, obwohl – der Krieg war endlich vorbei – von Deutschland keine Gefahr mehr ausging.

Der TC Old Boys nahm sie auf, was sich für den Club durchaus lohnte, denn dank ihr sowie den etwa zehn Jahre jüngeren Schwestern Bourgnon wurde OB zum Klub Nummer 1 im Schweizer Damentennis, wie das damals noch hiess.

Ruth Kaufmann zählte in den Fünfzigern und Sechzigern zu den besten europäischen Spielerinnen. Den letzten von 18 Schweizermeisterinnen-Titeln gewann sie 1971 im Doppel mit Janine Bourgnon, nach kurzem Training gegen zwei C-klassierte, etwa fünfzehn Jahre jüngere Männer, einer davon ihr früherer Ballboy. Ruth Kaufmanns Rücktritt vom Spitzensport war kein nationales Ereignis, wie es das heute ist, wenn bekannte Grössen abtreten. Mit dem Tennisspielen hörte sie jedoch erst etwa um 1992 auf, als das Älterwerden es nicht mehr zuliess. Sie starb am 20. November 2017.

In Erinnerung geblieben ist Ruth Kaufmann jedoch nicht nur als Tennisspielerin. Sie war eine feinsinnige, vielseitig interessierte Gesprächspartnerin, der am Wohlergehen ihrer Mitmenschen lag.

Kurt Kläusler